Hansen-Bahia
Hansen-Bahia (Karl-Heinz Hansen) wurde 1915 in Hamburg geboren. Nach dem Krieg ging er nach Brasilien und wurde 1950 als Hersteller für den in Sao Paulo ansässigen Verlag Melhoramentos tätig. 1955 übersiedelte er nach Bahia und arbeitete als freischaffender Künstler. Schon 1950 hatte er eine erste Einzelausstellung seiner Arbeiten im Museo de Arte in São Paulo, weitere in Rio de Janeiro und Brasília. 1959 kehrte er nach Deutschland zurück und baute auf Burg Tittmoning/Obb. eine neue Werkstätte auf, übernahm 1963 eine Professur an der Kunstakademie in Addis Abeba/Äthiopien, kehrte dann 1966 nach Brasilien zurück und übernahm 1967 eine Berufung auf den Lehrstuhl für Grafik an der Bundesuniversität Salvador da Bahia. Der Künstler verstarb am 26.6.1978 in São Paulo.
Schon 1946 hatte Hansen-Bahia begonnen, zeitkritische wie religiöse Themen in Holz zu schneiden. Nun war er in São Paulo als künstlerischer Berater und Buchillustrator für den dort ansässigen Verlag Melhoramentos tätig. Schon 1950 findet eine erste Einzelausstellung seiner Arbeiten im Museo de Arte in São Paulo statt, weitere in Rio de Janeiro und Brasília.
1959 siedelt er nach Salvador da Bahia de todos os Santos („Erlöser der Bucht aller Heiligen“) über. Das 1549 gegründete Bahia ist die afrikanischste Stadt Brasiliens: Sie war der Haupthafen für den portugiesischen Sklavenhandel mit Menschen aus Afrika. „Die in Bahia lebenden Menschen bilden ein großes Völkergemisch: Portugiesen, Afrikaner, Indianer und Menschen aus dem Vorderen Orient wie Syrer und Libanesen trugen dazu bei. Die Portugiesen haben nie eine Apartheid betrieben, und so finden sich hier alle Hautschattierungen.“ (Gisela Zundel)
Die afrikanischen Sklaven wurden summarisch getauft, ohne in der christlichen Religion unterwiesen zu werden. Zutritt wurde ihnen aber nur in der Kirche N.S. do Rosário gewährt, in deren unmittelbarer Nähe sich heute das Hansen-Bahia-Museum befindet.
Hansen-Bahia, den Beinamen verlieh ihm der berühmte brasilianische Romancier Jorge Amado, hat sich Ende der 50er Jahre in einem eindrucksvollen Holzschnittzyklus mit den Torturen der Sklaverei auseinandergesetzt. Um das allgegenwärtige Leiden der Menschen unter Gewaltherrschaft in Holzschnitten anzuprangern, nutzte der Künstler die Popularität der christlichen Ikonografie und schuf 1964 die 14 Grafiken des „Großen Tittmoninger Kreuzwegs“ – nach der Burg Tittmoning in Bayern benannt, in der er 1959 für drei Jahre ein Atelier einrichtete.
1963 wird er nach Adis Abeba/Äthopien eingeladen, um dort bis 1966 an der Kunstakademie Holzschnitt zu unterrichten. 1967 erhält er eine Professur an der Universität Salvador de Bahia, nimmt die brasilianische Staatsangehörigkeit an und übersiedelt endgültig nach Brasilien. 1970 erhält er bei der 2. Internationalen Biennale für Grafik in Buenos Aires den Amerika-Preis. In der Begründung heißt es, er repräsentiere in seinen Werken den amerikanischen Geist am besten.
Sein Kontakt nach Deutschland reißt jedoch nie ab, vor allem seine originalgrafischen Buchillustrationen werden hier sehr populär und sind es bis heute. Insgesamt hat er 36 Bücher illustriert, zwei wurden von der Stiftung Buchkunst unter die 50 schönsten Bücher gewählt.
Hansen-Bahia – Holzschnitte zu den Balladen des François Villon | Holzschnittmappe | Orig.-Farbholzschnitt | Orig.-Farbholzschnitt | Orig.-Holzschnitt 1963 | Orig.-Holzschnitt 1963 | |||||
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Reproduktion | Rudolf Hagelstange – Der große Filou Orig.-Holzschnitte, im Impressum signiert | |||||||||
Reiter mit Pferd / Bandehäuptling Orig.-Holzschnitt 1960 | Holzschnitt |