Die Leipziger Künstlerinnengruppe hatte sich nach dem Studium mehr aus praktischen Gründen gebildet, den Zusammenhalt der Gruppe schaffen aber regelmäßige Gemeinschaftsprojekte aller acht, größtenteils in Leipzig ansässigen Künstlerinnen. Ihr soeben fertig gewordenes neues Gruppenwerk wurde durch Theodor Fontanes 200. Geburtstag inspiriert, als die acht die brandenburgische Landschaft und speziell die inmitten der Havel im Südwesten Berlins gelegene Pfaueninsel entdeckten. Aus den ganz unterschiedlichen Erfahrungen der danach unternommenen Erkundungsreisen entstand die Idee eines großformatigen Leporellos mit zweifarbigen Holzschnitten.
Jede Künstlerin wählte den Ort, der sie besonders beeindruckt hatte. In dem beinahe fünf Meter langen Leporello erscheinen nun Schloss, Palmenhaus, Meierei, Laboratorium, Voliere, Beelitzer Jagdschirm, Fontäne und Gärtnerei unmittelbar nebeneinander. Allen Grafiken liegt im Entwurf ein kaleidoskopartiges Raster zugrunde, das inspiriert ist vom Facettenreichtum der Pfaueninsel und ihrer Geschichte.