Homo Faber alias Walter Faber, ein Schweizer Ingenieur jenseits der fünfzig, glaubt sich vor Schicksals- und Zufallsschlägen sicher. Selbst als der Autor Max Frisch ihn mit dem Irrationalen und der außertechnischen Welt zusammenstoßen lässt, bleibt Faber zunächst unerschüttert: Die Notlandung seines Flugzeugs in der Wüste, der Selbstmord seines ehemaligen Freundes im Dschungel von Mexiko, all das bringt sein rational zementiertes Weltbild nicht ins Wanken. Ernsthaft bedroht wird es erst, als Faber durch die Ereignisse zu einem Rechenschaftsbericht über seine eigene Vergangenheit gezwungen wird.
Der Künstler Felix Scheinberger arbeitet in seinen ausdrucksstarken Illustrationen das Spannungsfeld zwischen Fabers rationaler Weltsicht und der magischen Seite der Wirklichkeit mit ihrer Vielschichtigkeit heraus. So, wie sich Ratio und Irratio in Frischs Roman überlappen, verbindet Scheinberger in seinen Illustrationen kontrastreiche, lineare Schwarzweiß-Zeichnungen mit kolorierten Flächen und versinnbildlicht damit, wie Faber immer nur einen Teil der Wirklichkeit wahrnehmen kann.
Max Frisch wurde am 15. Mai 1911 in Zürich geboren und starb dort am 4. April 1991 an den Folgen eines Krebsleidens. 1930 begann er sein Germanistik-Studium an der Universität Zürich, das er jedoch kurz darauf aus finanziellen Gründen abbrechen musste. Er arbeitete als Korrespondent für die Neue Zürcher Zeitung und weitere Zeitungen und studierte Architektur an der ETH Zürich.
Sein literarisches Werk wurde vielfach ausgezeichnet.
Felix Scheinberger, Jahrgang 1969, spielte zunächst Schlagzeug in verschiedenen Punk-Bands und studierte später Illustration. Heute ist er freier Illustrator im Buch- und Zeitschriftenbereich. Darüber hinaus arbeitet er als Dozent für Zeichnen und Illustration, unter anderem in Mainz, und Hamburg und an der Bezalel Academy of Art and Design Jerusalem / Israel.
Für die Büchergilde illustrierte er Paul Austers Im Land der letzten Dinge und Thomas Manns Der Tod in Venedig.