Bei Saties Schriften – und das gilt auch für seine Musik – sprach Michael Haupt von „tiefsinniger Banalität“. Bezeichnet man seine Texte als verspielt und naiv, trifft es sicher ebenso, aber eher im Sinne von Kant, der die Naivität als „eine edle oder schöne Einfalt“ bezeichnete. Bei Satie ist es eine Gratwanderung zwischen besagter Naivität und einem Tiefsinn, den man angesichts seiner Verspieltheit nicht erwartet. Die Melancholie, die Saties Klavierstücken innewohnt, spürt man in seinen Texten kaum. Es ist eher eine Heiterkeit, die das unerwartete, sture und absurde der Texte begleitet und die mich inspirierte, ein weiteres Buch mit Saties Texten zu machen. 1998 entstand das erste, nun das zweite Buch. Diesmal ist, um auch Saties Musikalität mehr zu unterstreichen, die grafische Begleitung der Texte stärker in den Vordergrund gerückt.