
Wir laden Sie herzlich ein zur Eröffnung unserer Ausstellung
Katrin Stangl – Das Glück des Lesens am 18.3.25 um 19.00 Uhr in Anwesenheit der Künstlerin
Ausstellungsdauer 18.3. bis 17.5.2025
Mo – Fr 10.00 – 19.00 Uhr, Sa 10.00 – 17.00 Uhr
Büchergilde Buchhandlung & Galerie Frankfurt/Main
Ihr erstes Buch überhaupt (von inzwischen mehr als 35) hat Katrin Stangl 2001 für die Büchergilde illustriert, Ray Bradburys „Fahrenheit 451“, als Gewinnerin des allerersten Büchergilde-Gestalterpreises (Mitglied der Jury, die sie auswählte, war seinerzeit auch Hans Ticha). Inzwischen aber kennt sozusagen jedes Kind ihre bildnerische Handschrift. Nicht nur, weil sie auch preisgekrönte Kinderbücher geschaffen hat, sondern weil sie zu den wenigen ausgewählten Grafiker/inne/n und Künstler/inne/n zählt, die vom Bundesfinanzministerium eingeladen werden, Entwürfe für Briefmarken der Deutschen Post zu gestalten. Aktuell können Sie Ihre Briefe mit der von Stangl entworfenen 85-ct-Marke „Gebärdensprache“ frankieren (jetzt leider + 10 ct).
Anlass unserer aktuellen Ausstellung aber ist ihr neuestes Buch, „Das Glück des Lesens“, das am 17. März, einen Tag vor unserer Ausstellungseröffnung erscheinen wird: eine von Marie Bernhard herausgegebene Anthologie, in der z.B. Virginia Woolf fragt, wie man ein Buch lesen soll, Hans Fallada von seltsamen Leerstellen im Regal berichtet, Theresia Walser ihre „Büchermauer“ beschreibt und Günter de Bruyn erzählt, wie er zur Literatur kam. Illustriert ist es mit 15 farbigen Lesebildern von Katrin Stang, für die sie ebenso viele Orig.-Linolschnitte geschaffen hat. Diese sind schwarz-weiß, wurden von ihr eingescannt, und am Computer kam dann die Farbe in die Druckvorlagen. Unsere Ausstellung zeigt (u.a.) die schwarz-weißen Orig.-Linolschnitt-Originale.

Ausstellung: Susanne Theumer zum 50. –
Die Lichtsehende
Eröffnung in Anwesenheit der Künstlerin Dienstag, 18. März 2025 um 19.00 Uhr
Ausstellung im Kabinett 18. März bis 17. Mai 2025
Mo – Fr 10.00 – 19.00 Uhr, Sa 10.00 – 17.00 Uhr
Wer als Künstler/in in Schwarz-Weiß arbeitet, hantiert mit purem Licht. Die Kunst ist, mit den Mitteln der Nichtfarbe, das sind Schwarz und Weiß qua Definition, beim Betrachtenden dennoch Eindrücke einer farbigen Realität zu erzeugen. In den Kohlezeichnungen und Radierungen von Susanne Theumer wirkt das Licht so intensiv und sinnlich, dass ein Bild allein dadurch im Gedächtnis haften bleibt.
Das hat sicherlich auch etwas mit der Arbeitsweise der Künstlerin zu tun: Sie zeichnet und radiert vor Ort. Als wir vor zwei Jahren in unserer Ausstellung „Lost places“ ihre Zeichnungen von zerfallenden Fabrikgebäuden ausgestellt haben, schrieb sie dazu: „Wenn ich so ein Gebäude entdecke, steige ich dort ein, es klappt fast immer, auch wenn es verboten ist. Einmal hatte ich auch Polizeibesuch... Doch es muss vor Ort geschehen! Ich zeichne auf dem Boden sitzend, ca. 3 Stunden arbeite ich vor Ort daran, mit den großen Radierplatten gehe ich meistens mehrere Tage an dieselben Stellen und arbeite daran weiter. Vor Ort ist die Stimmung, sind die Geräusche, die Begegnungen mit anderen Beobachtern und Tieren, das Licht, das Wetter insgesamt, das Erfühlen des Ortes etwas ganz Wesentliches und Authentisches, alles muss in die Zeichnung. Nur das Wenigste bearbeite ich im Atelier weiter, oder in der Druckwerkstatt.“ Gerade ist die Künstlerin von einem Arbeitsaufenthalt im Niemeyer-Holstein-Atelier auf Usedom zurück, und natürlich drang sie, wo sie schon mal in der Nähe war, unbefugt auf das Gelände der „Heeresversuchsstelle“ vor, wo noch gruselige Nazibaurelikte zerfallen.

Susanne Theumers Bücher im Thomas-Reche-Verlag
Die Anregung zu ihren Motiven bekommt Susanne Theumer oft durch die Auseinandersetzung mit literarischen Texten, ihr ganzes Werk atmet die Nähe zur Literatur und wird beflügelt durch die persönliche Freundschaft zu Dichtern wie z.B. Wulf Kirsten. Der Literatur-nobelpreisträger und KZ-Überlebende Imre Kertész sah im Berliner Literatur-haus eine Ausstellung mit Theumer-Bildern zu Texten des Sturm-und-Drang-Dichters Reinhold Lenz. Es entwickelte sich eine Freundschaft zwischen der Künstlerin und dem Schriftsteller, aus der ein gemeinsames Buchprojekt im Verlag Thomas Reche entstand: „Heureka!“
Vor genau 20 Jahren erschien dort ihre allererste Illustration, zu den „Berliner Aufzeichnungen“ von Hans Dieter Schäfer. Insgesamt hat sie 8 „Reche-Bücher“ illustriert, und der Verleger hat für diese Ausstellung seine Schatzkammer geöffnet und uns, soweit überhaupt noch vorhanden, einige der mit mehreren lose beiliegenden Orig.-Grafiken versehenen Luxusausgaben zur Verfügung gestellt.

Ingrid Jörg
zum 90. Geburtstag!
Sie ist eine der ganz wenigen bedeutenden Pressendruckerinnen ihrer Generation (zusammen mit Elfriede Weidenhaus), und sie hat mit den von ihr in der Berliner Handpresse geschaffenen original-grafischen Kinderbüchern ein ganz eigenes Genre begründet.
1965 stieß sie zu der von Wolfgang Jörg (1934–2009) und Erich Schöning (1935–1989) 1961 gegründeten „Berliner Handpresse“.
6 der 17 orig.-grafischen Bücher von Ingrid Jörg hat die Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe verfasst, mit der die Künstlerin befreundet ist, diese sind wie praktisch alle Berliner Handpressen- drucke literarische Erstausgaben.
Ingrid Jörg ist als Pressendruckerin und Schöpferin wunderbarer Farblinolschnitte bekannt, aber zu ihrem Lebenswerk gehört auch die Malerei. Bis heute entstehen in ihrem Berlin-Kreuzberger Dachatelier kraftvolle, farbenfrohe Landschaftsbilder, die in keiner Weise an ein Alterswerk denken lassen, wovon Sie sich unten überzeugen können. Am 16. Februar 2025 konnte die Künstlerin, die weiß Gott größere Würdigung verdient, ihren 90. Geburtstag feiern.

Heinz Zander 2.10.1939 bis 15.5.2024
Ein später Nachruf, aber einer, der nicht fehlen darf!
Heinz Zander wurde in Wolfen, südlich von Dessau, geboren. Von 1959 bis 1964 studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Bernhard Heisig. Gleich seine ersten grafischen Zyklen, in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre enstanden, wurden umgehend von staatlichen Museen erworben. Zander galt als zeichnerisches Ausnahmetalent. Von 1967 bis 1970 absolvierte er mit der Fürsprache von Helene Weigel ein Meisterschüler-Studium für Grafik bei Fritz Cremer an der Deutschen Akademie der Künste, Ost-Berlin. Von 1967 bis etwa 1990 schrieb er auch eigene Texte, die z. B. im Hinstorff Verlag Rostock erschienen. Seinen altmeisterlichen Malstil schätzten auch viele Museen, u.a. Tokyo, The National Museum of Western Art. Für die Büchergilde illustrierte er Daniel Defoes „Glück und Unglück der berühmten Moll Flanders“, und exklusiv für den Büchergilde artclub entstanden 2 Radierungen, die Sie nach Klicken aufs Bild (dieses aus „König Phineus“) sehen können. Am 15. Mai ist Zander, während im Erfurter Museum eine große Retrospektive seines Werkes lief, nach langer Krankheit 85-jährig gestorben.

Karl Horst Hödicke 21.2.1938 bis 8.2.2024
Ein später Nachruf, aber einer, der nicht fehlen darf!
Er gilt als der „Vater“ der sogenannten Neuen Wilden, auch, weil er seit 1974 als Professor an der Berliner Hochschule der Künste u. a. Helmut Middendorf, Salomé und Jan Muche als Studierende unterrichtete, auch die parallel studierende Elvira Bach beeinflusste er. 1977 war er Teilnehmer der documenta. Horst Hödicke wurde 1938 in Nürnberg geboren; seine Familie floh 1945 nach Wien, wo die Mutter starb. 1957 zog er nach Berlin, wo er bei Fred Thieler Malerei studierte (Dessen Tochter G.L. Gabriel war dann wieder Studentin bei Hödicke...). Dass Hödicke vor der Malerei 5 Jahre lang an der TU Berlin Architektur studiert hatte, fand auch in seinen exzellenten Farblithografien für die Büchergilde Niederschlag. Hödicke starb, ebenfalls 85-jährig, am 8. Februar in Berlin, seine Beisetzung auf dem Waldfriedhof Zehlendorf war dort „die größte seit der Beerdigung von Willy Brandt“ (BZ).

Herzliche Einladung zur Deutsch-
Niederländischen Grafikbörse Borken
Freitag 7. März bis Sonntag 9. März 2025
Es ist die größte und älteste Grafikmesse Deutschlands mit ca. 70 Ausstellenden, neben uns u.a. Franziska Neubert, Klaus Raasch, Petra Schuppenhauer, Rainer Ehrt, Susanne Theumer, Nadine Respondek und Heike Küster!
An unserem Stand zeigen wir neue Arbeiten u.a. von Eva Pietzcker, Philipp Hennevogl, Katrin Stangl, Druckstöcke von Antje Wichtrey, Radierungen von Katja Lang und Gisela Mott-Dreizler, neue Bücher von Svato Zapletal, Vorzugsausgaben mit Orig.-Fotografie von Barbara Klemm aus dem Thomas Reche Verlag und vieles mehr.

Die neuen Bücher von Svato Zapletal
...auch an unserem Messestand in Borken zu sehen
Zapletal, 1946 in Prag geboren, verlegt, druckt und illustriert Bücher mit Originalgrafiken, er ist einer der wichtigen Pres-sendrucker – in Deutsch-land und in Tschechien, er lebt in Hamburg und in Ostrov. 2017 wurde ihm der renommierte V.O. Stomps-Preis der Gutenberg-Stadt Mainz für außergewöhnliche buchgrafische bzw. verlegerische Leistungen verliehen. Seine Bücher sind ebenso ein Augenschmaus wie ein literarischer Genuss, die Palette der von ihm verlegten und illustrier-ten Bücher reicht von der soeben von ihm überhaupt als Autorin entdeckten Eva Becker, die hier ihre allererste Publikation gleich orginalgrafisch illustriert bekommt, bis zu einer launigen Auswahl von Miniaturen des Literatur-Nobelpreisträgers Elias Canetti (siehe Abb.), dessen Geburtstag sich am 25. Juli zum 120. Mal jährt.

Neue Grafiken von Eva Pietzcker
...auch an unserem Messestand in Borken zu sehen
Die Berlin lebende und lehrende Großmeisterin des japanischen Farbholzschnittes arbeitet bis drei Monate an den Druckplatten für ihre aufwändigen Farbholzschnitte, da ist die oft stundenlange Prozedur für den Druck jedes einzelnen Abzuges nicht eingerechnet. Es ist klar, dass das keinen großen Ausstoß geben kann und dass die Preise für solche Arbeiten nicht ohne Weiteres mit denen anderer Grafiken verglichen werden können. Da sie aber auch eine gewiefte Radiererin ist, sieht man z.B. an der nebenstehend abgebildeten neuen Grafik, dass es große Pietzcker-Kunst auch für etwas kleinere Preise gibt...

Neue Arbeiten des ungekrönten Linolschnitt-Meisters Philipp Hennevogl
...auch an unserem Messestand in Borken zu sehen
Neu sind die Arbeiten für uns; Hennevogl, der einen ähnlich aufwändigen Arbeitsstil hat wie Eva Pietzcker, hat sie in den vergangenen Jahren geschaffen. Der Künstler wurde 1968 in Würzburg geboren. 1988 bis 1994 studierte er Freie Kunst/Malerei an der Universität Gesamthochschule Kassel bei Peter Angermann, Prof. Silke Leverkühne und Gastprofessor Martin Kippenberger. Hennevogl lebt und arbeitet in Berlin.

Druckstöcke von Antje Wichtrey
...auch an unserem Messestand in Borken zu sehen
Antje Wichtrey, 1966 in Hannover geboren, aber schon im Alter von 4 Wochen nach München umgezogen, wo sie aufwuchs, studierte in Hildesheim Kultur-
pädagogik. Seit vielen Jahren lebt und arbeitet sie in der Nähe von Granada/Spanien. Seit 1989 widmet sie sich überwiegend dem Holzschnitt und erzielt eine ganz eigene Wirkung durch virtuos belebte Flächen. Wir können nun zum ersten Mal eine kleine Auswahl von ihr bemalter Druckstöcke zeigen, die ihren stillen Arbeiten durch die Materialität des Holzes enorme Sinnlichkeit verleihen.

Ein Subskriptionspreis für Lubok 14 und die Deutsche Post
Viele Empfänger des Frankfurter Grafikbriefs haben sich geärgert, als der letzte Grafikbrief am
5. Dezember 24 eintraf, die Frist für den Vorzugspreis für die neueste Lubok-Ausgabe aber bereits am 30. November 24 ausge-laufen war. Wir hatten den Grafikbrief am 21.11.24 eingeliefert, die Sollzeit der Zustellung beträgt 4 Werktage (inkl. Samstag), 14 Tage hat sich die Deutsche Post dann aber Zeit gelassen. Wir haben dennoch allen, die sich trotz oder wegen des Ärgerns gemeldet haben, einen Lubok 14 zum Subskriptionspreis zukommen lassen, und wenn es jemand gibt, der sich nicht gemel-det hat: Wir schauen, ob es auch jetzt noch zu ermöglichen ist!

Wir sind dieses Jahr nicht auf der Leipziger Buchmesse vertreten
Hintergrund ist, dass unserer Buchhandlung in diesem Sommer ein Umzug bevorsteht (Genaueres im nächsten Frankfurter Grafikbrief), und da müssen die persönlichen wie materiellen Ressourcen gut eingeteilt werden. Wir empfehlen natürlich trotzdem einen Besuch der Messe vom 27. bis 30. März 2025, vor allem im Bereich „Marktplatz Druckgrafik“.

Neu in den letzten 14 Tagen
Wir haben einen Service auf grafikbrief.de eingerichtet: Ein Link auf der Startseite „Neu in den letzten 14 Tagen“ ver-schafft Ihnen mit einem Klick eine Übersicht, bei welchen unserer ca. 250 Künstler/innen, Druckpressen, Verlage und Themen wir Neues eingestellt haben. Es lohnt dann oft, eine Sie interessierende Künstler/innen-Seite anzuklicken, denn auch wenn wir 10 neue Arbeiten eines Künstlers hier einpflegen, rücken wir höchstens 2 oder 3 dieser Arbeiten in die Rubrik „Neu in den letzten 14 Tagen“.