Regina Ouhrabka

Trotz ihres ungewöhnlichen Namens ist die Künstlerin eine waschechte Frankfurterin, 1955 am Main geboren. Sie absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Landkartenzeichnerin - das bedeutete unglaublich exakte Schriftarbeit unter der Lupe. Anschließend studierte sie in Wiesbaden Schriftkunst bei Werner Schneider und freie Malerei bei Robert Preyer.

1987 gewann sie den Spemann-Preis des Klingspor-Museums in Offenbach. Die Künstlerin, am „gradlinigen Karriereaufbau“ durch Geburt und Erziehung einer quietschfidelen Tochter gehindert, ist mit ihrer auf die schwarz-weiße Zeichnung konzentrierten Arbeitsweise noch ein Geheimtip geblieben. Ihre Bildsprache entwickelt sie, indem sie ein Thema wieder und wieder versucht, in einem Zeichenansatz zu bewältigen. Was auf ihren Grafiken und Zeichnungen so spontan wirkt, ist das Ergebnis von dutzenden, manchmal hunderten von Studien und Versuchen.

Der nackte Körper als Hülle, als Zeichen der Vergänglichkeit. Die menschlichen Organe, Maschinen zur Lebenserhaltung. Das Wunder der Fruchtbarkeit von Mann und Frau. (…) Kunst ist Hoffnung, zeigt, lehrt, tröstet, tut Gutes (Sinn).“
Die Künstlerin hat sich am Beginn ihrer Tätigkeit intensiv mit Schriftkunst auseinandergesetzt und ist im Lauf ihres Künstlerinnenlebens über den Buchstaben zur Figur gekommen.

Nach jahrelanger Konzentration auf die schwarze Linie beschäftigt sie sich jetzt mit an mittelalterlicher Sakralkunst geschulten Farbstiftzeichnungen, die oft ins Fantastische gehen. Tatsächlich holt sie sich Inspiration auch durch Schweigeaufenthalte im Kloster, ohne jedoch auf eine spirituelle Kunst zu zielen – jedenfalls nicht eine spirituellere, als gute Kunst immer ist.

Ouhrabka, die 1955 in Frankfurt geboren wurde, Meisterschülerin des berühmten Schriftkünstlers und -gestalters Werner Schneider war und heute in Hofheim im Taunus lebt, wurde 2009 mit drei Werken in den Künstlerkreis Akademie der Künste Berlin aufgenommen.