Regina Ouhrabka
Trotz ihres ungewöhnlichen Namens ist die Künstlerin eine waschechte Frankfurterin. Sie absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Landkartenzeichnerin - das bedeutete unglaublich exakte Schriftarbeit unter der Lupe. Anschließend studierte sie 1983–1989 in Wiesbaden Schriftkunst bei Werner Schneider und freie Malerei bei Robert Preyer.
1987 gewann sie den Spemann-Preis des Klingspor-Museums in Offenbach. Die Künstlerin, am „gradlinigen Karriereaufbau“ durch Geburt und Erziehung einer quietschfidelen Tochter gehindert, blieb mit ihrer jahrelang auf die schwarz-weiße Zeichnung konzentrierten Arbeitsweise ein Geheimtip. Ihre Bildsprache entwickelt sie zu dieser Zeit, indem sie ein Thema wieder und wieder versuchte, in einem Zeichenansatz, d.h. einer einzigen Linie, zu bewältigen. Was auf ihren Grafiken und Zeichnungen spontan wirkte, war das Ergebnis von Dutzenden, manchmal Hunderten von Studien und Versuchen.
Nach jahrelanger Konzentration auf die schwarze Linie beschäftigt sie sich jetzt mit an mittelalterlicher Sakralkunst geschulten Farbstiftzeichnungen, die oft ins Fantastische gehen. Tatsächlich holt sie sich Inspiration auch durch Schweigeaufenthalte im Kloster, ohne jedoch auf eine spirituelle Kunst zu zielen – jedenfalls nicht eine spirituellere, als gute Kunst immer ist.
Ouhrabka, die auch Meisterschülerin des berühmten Schriftkünstlers und -gestalters Werner Schneider war und heute in Hofheim im Taunus lebt, wurde 2009 mit drei Werken in den Künstlerkreis Akademie der Künste Berlin aufgenommen.