Was ist ein Werkverzeichnis?
Die sind eine sehr spezielle Gattung des Kunstkataloges: Sie beanspruchen in der Regel für sich, das gesamte Lebenswerk eines Künstlers, oder, wie bei Klaus Süß mit den Grafischen Mappen, einen klar definierten Teilaspekt lückenlos abzubilden. Die Betonung liegt auf „lückenlos“, denn was sich da nicht finden lässt, stammt dann im Zweifelsfall auch nicht vom Künstler. Man kann sich vorstellen, dass es eines hohen Aufwands bedarf, um ein wissenschaftlich einwandfreies, wirklich vollständiges Werkverzeichnis zu erarbeiten, mit dem dann Museen, Auktionshäuser und Sachverständige arbeiten. Was bringt es für uns Laien? Den vom Künstler autorisierten Titel eines Bildes, einen Überblick über stilistische Entwicklungen, und dass Blätter der eigenen Sammlung für jedermann zugänglich dokumentiert sind. Ich gehe dazu dann ggfs. hier in Frankfurt in die Deutsche Bibliothek, denn der hohe Aufwand macht die Bände manchmal teuer. Künstler versuchen, ihre selbst verlegten Werkverzeichnisse durch Vorzugsausgaben zu finanzieren.