Als Moritz Götze nach dem Fall der Mauer mit seinen comicartigen, leuchtfarbenen Serigrafien 1990 an der art Frankfurt teilnahm, wurde er vor allem auch wegen seiner akademischen Abstinenz als Teil der autonomen Kunstszene der DDR ohne „Systemverstrickung“ bejubelt. Aber wie unakademisch wächst jemand auf, dessen Vater Wasja an der Burg Giebichenstein studiert hat – er arbeitete dann als Bühnenbildner z.B. für das Deutsche Theater in Berlin, später als freier Künstler und Liedermacher mit schließlich doppeltem Berufsverbot.
Götzes Mutter Inge hat nicht nur an der Burg studiert, sie war dort mehr als 40 Jahre Professorin für Textilkunst. U.a. als Dekanin prägte sie das Profil der Burg Giebichenstein wesentlich mit und erhielt 2004 die Medaille „Dank der Burg" für ihre außergewöhnlichen Verdienste um die Hochschule. Moritz Götzes Frau, die Künstlerin Grita Götze, absolvierte ein Keramikstudium an der Burg, Moritz Götze selbst hatte dort von 1991 bis 1994 einen Lehrauftrag für Serigrafie.