Christian Schad
1894 in Miesbach (Oberbayern) geboren, absolvierte Christian Schad 1913–1915 ein Studium an der Kunstakademie München. Dem Militärdienst entzog er sich durch Flucht nach Zürich, wo er Anschluss an die Dada-Bewegung um Hugo Ball, Hans Arp und Tristan Tzara fand und eine erste eigene Ausstellung hatte. 1917 ging er nach Genf und entwickelte mit Hilfe von lichtempfindlichen Fotoplatten ein Verfahren zur Herstellung von Konturbildern, die als eine der größten Innovationen der Kunst im 20. Jahrhundert gelten. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Italien übersiedelte Schad 1925 nach Wien, wo er zusammen mit Otto Dix und George Grosz zum Hauptvertreter der Neuen Sachlichkeit wurde. Während er seit 1928 bei zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten war, wurde ein Großteil seiner 1930 für die Berliner Kunstausstellung eingereichten Arbeiten abgelehnt. Schad zog sich ins „innere Exil“ zurück und übernahm die Leitung eines Brauereidepots in Berlin. Nachdem sein dortiges Atelier 1942/43 durch Bombenangriffe zerstört wurde, übersiedelte er nach Aschaffenburg, wo in der ersten Hälfte der fünfziger Jahre die „magischen Bilder“ entstanden und ab 1960 neue „Schadographien“. Ausstellungen in den siebziger Jahren in London, Paris und Berlin machten den Künstler einem größeren Publikum bekannt. Christian Schad starb im Februar 1982 in Stuttgart.