Kurt Mühlenhaupt
1946 entdeckte Karl Hofer, erster Rektor der eben in Berlin neu eröffneten Hochschule für Bildende Künste, auf einem Spaziergang einen jungen Mann, der im Ferien malte. Es war der mehrfach von Kunstakademien abgelehnte Kurt Mühlenhaupt. Hofer lud ihn zu sich nach Hause ein und ermutigte ihn zur erneuten Bewerbung an „seiner“ Hochschule, wo Mühlenhaupt dieses Mal angenommen wurde. Nach fünf Semestern und Streit mit Karl Schmidt-Rottluff, der ihn nicht als Student annehmen wollte, verließ er die HfBK. Mit seinem unverkennbaren Malstil, seinem Kreuzberger Trödelladen und einem guten Gespür für Menschen avancierte er schnell zu einer Touristenattraktion im Westberlin der 1960er bis 1980er Jahre. In Wahrheit war er ein sehr ernstzunehmender Künstler, dessen Werk Bestand hat. Mühlenhaupt, 1921 in einem Eisenbahnwaggon zwischen Prag und Berlin geboren, starb 2006.