Erich Knauf – Das Traumboot
Das Traumboot kommt dahergefahren,
die Nacht rauscht unter mir dahin
seit vielen hunderttausend Jahren,
und keiner fragt nach Ziel und Sinn.
Der Fährmann mit der Ruderstange,
er weiß es kaum, daß er sich regt.
Die Wellenfurche folgt ihm lange,
bis sie sich wieder schlafen legt.
Kein Ufer will sich freundlich zeigen,
kein Glockenschlag, kein Ruf, kein Hund.
Die Frau im Boot hüllt sich in Schweigen
und legt den Finger auf den Mund.
Wir müssen sie nur recht verstehen:
Ein Traum gehört nur uns allein.
Mag sonst auch alles offen gehen,
das Traumgeheimnis, schließt es ein.
Das Träumen kann man nicht befehlen,
sie haben über uns allein die Macht.
Und niemand kann uns morgens stehlen,
was sie zur Mitternacht gebracht.
So sei uns wiederum willkommen,
du Nacht, du Traum. Wir folgen gern.
Du gibst uns, was man uns genommen:
Das Daseinsglück auf einem bessren Stern.